Gärtnern ohne Chemie – der Weg zum Bio-Garten

Gärtnern ohne Chemie – der Weg zum Bio-Garten

In einem biologischen bzw. ökologischen Garten kommen gekaufte Pflanzenschutzmittel, Pestizide oder Düngemittel grundsätzlich nicht zum Einsatz. Wie könnte ein solcher Garten bspw. aussehen? In einer Ecke der Komposthaufen, in der anderen eventuell ein Brennnesselfeld und dazwischen finden sich Rasen und Gemüsebeete. Das alles wird ohne Chemie bewirtschaftet. Die benötigten Düngemittel sowie Pflanzenschutzsprays können selbst hergestellt werden, denn die Zutaten dafür werden direkt in der Natur gesammelt.

Keine Chemie: nicht gegen, sondern mit der Natur gärtnern

Das Grundprinzip der ökologischen Gärten ist simpel: Nicht gegen die Natur gärtnern, sondern mit ihr. Viele werden sich fragen, ob es überhaupt möglich ist, eine prächtige Pflanzenvielfalt im Garten zu haben, wenn auf Pestizide und künstliche Düngemittel komplett verzichtet wird. Wie das funktioniert, zeigen die folgenden drei Grundregeln, mit denen ein jeder einen perfekten nachhaltigen Garten, ganz ohne Chemiekeulen sein Eigen nennen kann.

Die Bodenfruchtbarkeit erhalten

Der Boden des ökologischen Gartens stellt den wichtigsten Bestandteil dar, denn er ist die Basis dafür, dass die Pflanzen natürlich wachsen und gesund sind / bleiben. Aus diesem Grund sollte das Augenmerk auf die Bodenfruchtbarkeit gelegt werden. Zudem ist auch eine kontinuierliche Verbesserung des Bodens ein Muss.

Eine gründliche und schonungsvolle Bearbeitung des Bodens ist das absolute A & O. Das sollte zu stets zum Start des Gartenjahres erfolgen, um der Saat und den Pflanzen die Möglichkeit zu gegen, sich uneingeschränkt entfalten zu können. Dafür wird der Boden als erstes gründlich aufgelockert, damit Wärme, Wasser und Luft der Weg geebnet wird. Im Anschluss wird eine Mulchschicht aus organischem Material gleichmäßig darauf verteilt. Dabei kann es sich im Kompost, Stroh, Rasenschnitt oder Gartenabfälle handeln. Durch diese Maßnahme wird eine vorteilhafte Bodentemperatur begünstigt. Zudem wird das Bodenleben angeregt und es wird verhindert, dass die Nährstoffe aus dem Boden ausgewaschen werden.

Wichtig ist es auch, für eine Vielfältigkeit im Garten zu sorgen. Das bedeutet, es sollte eine verschiedenartige Fruchtfolge (Mischkulturen) genutzt werden, um die Bodenlebendigkeit zu halten. Werden stets dieselben Pflanzen auf dem gleichen Stück Boden gepflanzt, bzw. gesät, dann entnehmen diese automatisch stets die gleichen Nährstoffe – langfristig führt das dazu, das der Boden ermüdet.

Damit ein erfolgreicher Anbau von Obst und Gemüse gewährleistet wird, ist es notwendig, über mehrere Jahre hinweg den Anbau zu verändern. Jedoch ist dafür ein wenig Planung erforderlich. Durch diese Vorgehensweise wird allerdings nicht nur die Bodenfruchtbarkeit erhalten, sondern auch die Schädlinge und Schadstoffe im Boden werden verringert.

Natürlich und effizient düngen

Beim oekologischen Gärtnern gilt: Chemie ist absolut ein No-Go! Von den Pestiziden werden nicht nur die Schädlinge vertrieben, sondern auch die Nützlinge, die für den Pflanzenerhalt notwendig sind. Des Weiteren können diese chemischen Mittel das Grundwasser belasten, sofern sie in dieses gelangen. Besser ist es, die Pflanzen ausschließlich mit natürlichen Dünger zu versorgen.

  • Leguminosen

Hülsenfrüchtler wie bspw. Bohnen und Lupinen sammeln durch die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln Luftstickstoff an. Zudem begünstigen sie unabhängig von externen Stickstoffdüngern die Nährstoffe und den Humusaufbau im Boden.

  • Alternative Methoden zur Düngung

Es sollten zum Düngen ausschließlich natürliche Materialien zum Einsatz kommen, wie bspw. Pflanzenjauche, Stallmist oder selbst gemachter Kompost.

  • Weniger ist mehr

Ein Fehler der häufig beim ökologischen bzw. nachhaltigen Gärtnern passiert, ist, dass das Düngen übertrieben wird. Es sollte allerdings beachtet werden, dass die unterschiedlichen Pflanzenarten jeweils andere Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen benötigen. Die Zierpflanzen bspw. benötigen weniger Dünger, als der Gemüsegarten. Damit der Nährstoffbedarf des Gartens individuell ermittelt werden kann, ist es empfehlenswert, eine Bodenuntersuchung durchzuführen.

Die Pflanzen vorbeugend schützen

In einem ökologischen Garten wird vollkommen auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Aber auch hier ist es unentbehrlich, dass die natürlichen Pflanzenabwehrkräfte sowie die Regulationsmechanismen im Ökosystem gefördert werden. So ist es möglich, die Pflanzengesundheit auf einer naturbelassenen Art und Weise über einen langen Zeitraum zu erhalten. Es gibt noch viele weitere Maßnahmen, um die Pflanzen zu stärken – neben dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und der organischen Düngung.

  • Die Saat- und Pflanztermine beachten

Es sollten die geeigneten Termine je nach Saison gewählt werden um die Aussaat vorzunehmen oder für die Anpflanzungen. Damit wird instinktiv das natürliche Wachstum der Pflanzen sowie das ökologische Gleichgewicht im Garten unterstützt.

  • Nützlinge fördern

Es gibt bestimmte Insekten, Vögel oder Spinnen, die als natürliche Gartenwächter fungieren und Schädlinge von den Pflanzen fernhalten. Begünstigt werden kann die Ansiedlung dadurch, dass Lebensräume und Rückzugsgebiete geschaffen werden. Dazu sollten geeignete Nahrungsquellen, Nistplätze und Kleinbiotope geschaffen werden.

  • Das Absammeln von Schädlingen

Ein geringer Schädlingsbefall sollte prinzipiell in einem ökologischen Garten toleriert werden, denn die Schädlinge stellen eine Nahrungsquelle für die Nützlinge dar. Sollte der Befall jedoch ausufern, dann können die Schädlinge abgesammelt oder durch das Abspritzen mit einem Wasserschlauch bekämpft werden. Ebenfalls können Köder oder Pheromonfallen hilfreich sein. Auf jeden Fall sollte auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden.

Fazit: Nachhaltigkeit zahlt sich aus

Mit dem Verzicht auf chemische Mittel wie Pflanzenschutz und Düngemittel wird nicht nur eine Menge Geld gespart, sondern man schont auch die Umwelt. Zudem ist ein natürlicher Garten am Ende auch ein viel schönerer Anblick.

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